TRAM 3/2002 Text

 

 

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OL-Training vom 17.4.02 im Altberg

Als ich kurz vor 18.00 Uhr zu Fuss den Parkplatz des Vita-Parcours Geroldswil erreichte, war ich positiv überrascht, warteten doch bereits einige Trainingshungrige auf HP, der kurze Zeit später vom Postensetzen zurückkam. Unter den unbekannten Gesichtern entdeckte ich auch einige Bekannte, welche den Anderen die Geheimnisse des OLs erklärten. Bald waren alle instruiert und die Ersten starteten. Während die Jüngeren und ihre Begleiter die Trollbahn absolvierten, dabei viel Spass hatten und einiges dazulernten, mussten die Profis erkennen, dass OL nicht immer so einfach ist. Ausgerüstet mit einer Spezialkarte ohne Strassen und Waldränder, können auch die einfachsten Posten im einfachsten Wald ihre Tücken aufweisen. Höhenkurven und Kompass waren für einmal die wichtigsten Hilfsmittel. Selbstverständlich durfte auch mit einer Normalkarte gelaufen werden, oder allenfalls mit dieser als Sicherheit im Hosensack.

Nach über einer Stunde war auch ich zurück, happy soeben ein gutes Training absolviert zu haben. Im Ziel traf ich nur zufriedene Gesichter an, auch wenn noch diverse Fehler zu verzeichnen waren. Doch die Saison ist noch lang und es stehen weitere Trainings bevor, an welchen wir an unserer Technik feilen können.

Hiermit möchte ich im Namen aller Teilnehmer HP und seinen PostensetzerInnen für die Organisation des ersten Trainings danken. Dies war ein überaus erfolgreicher Start.

Bist auch du auf den Geschmack gekommen und bist nächstes Mal (wieder) dabei? Oder möchtest Du dich für einmal als Bahnleger versuchen und organisierst eines der Trainings? Ich freue mich, nächstes Mal noch mehr motivierte Gesichter anzutreffen.

Monika Oswald

 

J&S-Leiterkurs vom 8.-13. April 2002 in Magglingen

Wie jeden Morgen fuhr ich auch am 8. April nach Zürich. Statt mich jedoch auf den Weg zur Uni zu machen, traf ich einige OL-Kollegen aus der Region um mit ihnen nach Magglingen zu fahren. Als wir im Zug nach Biel einigermassen gewissenhaft die Organisationsanleitung für Jugend &Sport studierten, wurde uns richtig bewusst welches Ziel wir hatten : Während einer Woche wollten wir uns in Magglingen mit dem OL beschäftigen und dann als J&S-Leiter I den Heimweg antreten.

Nachdem ich am Sonntag die Wetterprognose mit angesagtem Schnee bis unter 900 Meter (Magglingen liegt auf gut 900 m.ü.M.) gehört hatte, sank meine Motivation vorübergehend etwas, doch ansonsten freute ich mich auf diese Herausforderung. Nachdem ich an etlichen OL-Lagern teilgenommen und während 5 Jahren im Regionalen Nachwuchskader von unzähligen Trainings profitiert habe, fand ich es an der Zeit eine entsprechende Ausbildung zu absolvieren, um dem künftigen OL-Nachwuchs ähnliche unvergessliche Erlebnisse zu ermöglichen.

 

Auch Theorie muss sein...

Um uns in Magglingen einzuleben blieb nicht viel Zeit, denn der Stundenplan war gefüllt. Nach einer spielerischen Einführung befassten wir uns mit der Bahnlegung. Anschliessend gingen wir ins Gelände und führten einige Übungen zum NORDA (Nordrichtung, Orientieren, Richtung, Distanz, Auf oder ab?) durch. Dabei handelt es sich um eine Checkliste für die Kartenarbeit und es ist wichtig für Anfänger, die einzelnen Komponeneten zu beherrschen, damit OL nicht zum Frusterlebnis wird. Einerseits fühlte ich mich wieder zurückversetzt in meine Zeit als OL-Neuling, aber andererseits kam ich doch auch zum Schwitzen.

Nach dem Nachtessen mussten wir feststellen, wieviel einfacher es ist, die Bahnlegung eines anderen zu kritisieren, als selbst eine stufengerechte OL-Bahn zu legen. (Alle die es nicht glauben, sollen es selbst versuchen!) So war es nach 22 Uhr, als wir uns zum Bernerhaus aufmachten um bald schon in tiefen Schlaf zu fallen.

Am Dienstag beschäftigten wir uns vorallem mit der Sicherheit und den möglichen Gefahren unseres Sportes, den altersspezifischen Eigenheiten von Kindern und Jugendlichen und wie man sie unterrichtet.

Zwar konnten wir zwischendurch ein individuelles Training absolvieren, doch nach acht Stunden Theorie waren wir doch froh, nach dem Abendessen nicht mehr ein so langes Programm zu haben. So blieb sogar noch Zeit für ein Kegelturnier mit eigenen Regeln. Die professionellen Kegler hätten wohl kaum Freude, wenn sie wüssten, wie stark wir ihre Bahn malträtierten.

Überlegungen zum Thema "OL und Umwelt" waren am Mittwoch morgen gefragt. Anschliessend durften wir erstmals selbst eine Übung planen und durchführen. Mit meiner Partnerin hatte ich mich entschieden einen Linienlauf zu organisieren. Dabei geht es darum, bewusst von Leitlinien abzuweichen und der auf der Karte eingezeichneten Linie zu folgen. Da dabei vorallem auch die richtige Richtung von Entscheidung ist, bauten wir in unsere Lektion nebst Aufwärmspielen auch eine NORDA-Übung zum Richtungsbestimmen und -halten ein.

Den Nachmittag verbrachten wir damit, diese Lektionen mit unseren Klassenkameraden durchzuführen. Obwohl die meisten davon nicht OL-Anfänger sondern recht routiniert waren, konnten wir gute Erfahrungen sammeln, wie es mit Kindern wäre. Einige stellten sich deshalb bewusst ungeschickt oder ängstlich an und der Spass kam ganz bestimmt nicht zu kurz, was ja auch bei der Arbeit mit Jugendlichen ein entscheidender Faktor ist.

 

Doch die Praxis kann ganz anders aussehen

Am Donnerstag wurden wir ins kalte Wasser geworfen und konnten den Teilnehmern des Zuger OL-Lagers zeigen, was wir gelernt hatten. Natürlich hatten wir den ganzen Mittwoch abend mit der Planung dieses Tages verbracht und auf einigen Plakaten auch unsere Kreativität zum Ausdruck gebracht. Am frühen morgen gingen wir die Posten setzten und bereiteten alles vor.

Als dann unsere Gruppe eintraf waren alle einigermassen überrascht. Anhand des Lagerprogramms hatten wir versucht uns ein Bild zu machen, wie alt die Jungs sind und welches OL-Niveau sie haben. Es wurde uns schnell klar, dass wir sie nicht nur fordern, sondern fast etwas überfordern würden an diesem Tag. Bei den Einwärmspielen waren sie zwar motivierter als zum eigentlichen OL, doch auch dort gaben sie sich Mühe. Da wir sieben Kursleiter waren bei nur sechs Teilnehmern, waren wir in der konfortablen Lage, unsere Schüler einzeln zu begleiten. Ansonsten hätten wir wohl noch um einiges länger auf die Rückkehr gewartet. Dass wir einen Posten einzogen und später wieder setzten, weil ihn noch nicht alle Teilnehmer passiert hatten, ist gar nicht aufgefallen, denn die Zuger suchten an einem anderen Ort und wir kamen mit einem Lachen davon. Dieser Tag war nicht nur für unsere "Versuchskaninchen" lange und anstrengend, sondern auch für uns. Mir hat es vorallem aber auch viel Spass bereitet mit den Kindern zusammenzuarbeiten, ihnen zu helfen und auch kleinere Spiele mit ihnen zu machen. Einziger Wehrmutstropfen war, dass wir den Waldfussballmatch in knöchelhohem Laub und mit im 90°-Winkel stehenden Toren verloren haben...

Die überschüssige Energie konnten wir abends in den Magglinger Turnhallen bei Unihockey und Volleyball loswerden. Auch geistig haben wir uns noch betätigt bei einer sehr ernsthaften Diskussion über die Marktchancen von Bio-Osterhasen aus Freilandhaltung. Als Marketing-Instrument würde sich übrigens unser Klubdress besonders gut eignen, einzig müsste man "Piz Hasi" in "Pro Hasi" umändern.

Den Freitag verbrachten wir wiederum in unserem Klassenzimmer, wo wir unser Wissen über Leiterpersönlichkeiten, Trainingslehre und die Neuerungen des J&S 2000 vertieften. Nach der Kursauswertung und den Einzelgesprächen machten wir uns auf den Weg zum Waldhaus, wo wir ein Raclette genossen. Dass wir so zum fünften Mal in Folge frische Kartoffeln zu Essen bekamen, hatten wir natürlich nicht geahnt, als wir zu Beginn der Woche eine Abstimmung durchführten. Unter diesen Umständen wäre die Kotelette-Lobby vielleicht stärker gewesen. Da es nach einer - allen Erwartungen und Prognosen zum Trotz - trockenen Woche doch noch zu regnen begann, zahlte es sich für einmal aus für das Essen verantwortlich zu sein, denn so konnten wir mit dem Auto zurück fahren.

Am Samstag wurde noch gesagt, was bisher zu kurz gekommen war und dann führten wir als Einlaufen für den Horgener Schlaufen-OL eine Sprintstaffel durch. Gegen Mittag verabschiedeten wir uns müde aber zufrienden von unserem Kursleiter H.U.Mutti und den Klassenleitern und machten uns mit vielen Ideen, grosser Motivation und neuen OL-Kollegen auf den Heimweg.

 

Und wie geht es nun weiter?

Da die Jugendarbeit im Piz Hasi in den letzten Jahren vernachlässigt worden ist, erachte ich es als wichtig, die einmalige Ausgangslage mit der Scool-Tour de Suisse und dem Scool-Tag im Mai 2003 zu nutzen und etwas für unsere Nachwuchsförderung zu tun. Aus diesem Grund werden Moni und ich Hans Harlacher bei den Scool-Tagen in Weiningen und Geroldswil als Vertreter des Piz Hasi unterstützen. Zudem werden wir in der letzten Sommerferienwoche an vier Abenden einen OL-Kurs für Anfänger durchführen. Dabei hoffen wir nebst unserem Piz Hasi-Nachwuchs auch einige Schüler (mit Eltern, Freunden und Bekannten) dieser Schulen anzusprechen.

Jeanine Oswald  objekte/top02_red.gif